Tierdemo / 2015

Ein Perspektivwechsel auf die Klimakatastrophe als performative Demo, Ausstellung und Konzert.

Am 12. Dezember 2015 wird das „Pariser Übereinkommen“ auf der UN-Klimakonferenz (COP 21)von allen Vertragsparteien der UNFCCC, seinerzeit 195 Staaten und die Europäische Union, verabschiedet. Es sieht vor, die globalen Erwärmung auf „deutlich unter“ zwei Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Doch ist dieses Übereinkommen letztlich eine Empfehlung und außer daß sich die Weltpolitik darüber einig ist, daß sie sich noch nie so einig war, halten sich viele Staaten nicht an diese Empfehlung. Die Fakten zeigen, daß der Stillstand der politischen Handlungen im krassen Gegensatz zum rasend schnellen Voranschreiten des Klimawandels steht. Es scheint für den Menschen unmöglich zu sein, die Veränderungen des Klimas als Ausnahmezustand wahrzunehmen und entsprechend radikal notwendige Entscheidungen zu treffen. Etwa zwei Monate vor COP 21, am 16.Oktober ruft TheaterTier GbR zu einer Performancedemo auf. 350 tierische Aktivist:innen kommen von Hirsch bis Maus und tanzen durch Freiburg.

Perspektivwechsel

Theater TIER GbR macht mit dem Kunstgriff der Fabel einen Perspektivwechsel. Den Klimawandel aus der Sicht der Tiere betrachtet, ermöglicht unbefangen emotional die ausweglose Situation vieler Arten und Gattungen wahrzunehmen. Viele Tiere verlieren durch Hochwasser ihre Heimat. Anderen entzieht die Veränderung der Meeresströmungen ihre Lebensgrundlage. Eisbären verhungern, die Bilanzen der Zugvögel sind erschreckend, sie können Ihre Routen nicht mehr fliegen. Manche Vogelarten sind gezwungen, in fremde Ökosysteme zu flüchten. Ihr soziales Gefüge kippt, sie werden von Artgenossen verstoßen. Es ist ein Kampf ums Überleben.


Die Klimakatastrophe bedroht Tiere wie Menschen gleichermaßen und auch die sozialen und gesellschaftlichen Folgen sind übertragbar. Die Schauplätze des Klimawandels sind konkret. Es werden Klimakriege geführt und betrachten wir die Naturkatastrophen mit seinen Folgen, ist der Strom der Klimaflüchtlinge bereits voll im Gange. Diese und andere Zusammenhänge werden durch den Perspektivwechsel ohne die Verzerrung durch die blinden Flecken unseres kolonialen Erbes oder des Alltagsrassismus sichtbar. Aus der Sicht der Tiere liegt es auf der menschlichen Hand, dass sich die Einstellungen und Prioritäten der Menschen und nicht das Klima wandeln muss.


Die Aktion beginnt mit einer Demo durch Freiburg, vom Theatervorplatz bis zum Katoffelmarkt mit Ankündigungsrede und Livemusik. Eine anschließende Ausstellung im ArTik zeigt die Folgen der Klimakatastrohe für unterschiedlichste Tierarten. Den Abschluss der Veranstaltung bildet eine Konzert von Rainer von Vielen mit ausgewählten Liedern zum Thema.

Künstlerische Leitung: Jens Burde und Vanessa Valk

Demoredner Armin Schreiber: Arnd Heuwinkel

Pinguine: Graham Smith und die SoLD Gruppen

Musikalische Leitung Demoband: Konrad Wiemann

Demoband: Julian Maier-Hauff, Burkhard Finckh, Ahmed Hadji Baba

Konzert: Rainer von Vielen

Stelzenläufer*innen: Heide Kuhl, Beni Ocker, Vanessa Valk

Produktionsleitung: Christine Duttlinger

Ausstellungsdesign: Johanna Kaudewitz, Nina Salpius, Jens Burde

Fotos und Plakat: Felix Groteloh, Maurice Korbel, Jens Burde


Simone Reichmuth, Daria Jung, Clara Kopfermann, Sarina Pfeiler, Farina Wilhelm, Patricia

Nocon, Julia Nothelfer, Jonas Gilmann, Markus Wiechmann, Sven Hoffmann, Hendrik Heutmann,

Felix Groteloh, Maurice Korbel, Harald Muth, Karin vom Babeuf, Horst aus dem Weinladen, Mike

Bühler, Konstantin Rethmann

Conny vom ArTik e.V., Moritz Schulz, Stephanie Meyer, Markus Bergmann

ArTik e.V., Theater Freiburg, Fabrik e.V., Greenpeace Freiburg,


Einen ganz besonderen Dank an Lea Bartels und Wiebke Gerhardt vom Pausenraum

die allen eine wundervolle Mahlzeit spendierten.


Eine Produktion von Theater TIER GbR. Das Projekt wurde unterstützt vom Kulturamt Freiburg

und vom Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V.

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